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1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 379

1859 - Lübeck : Rohden
Xx, §. 8. Verdunkelung des Glanzes unter den letzten Ottonen. 379 geistreiche und ehrgeizige Wittwe. Beide Frauen führten durch Hülfe des trefflichen Willigis, Erzbischof von Mainz, das Reichsregiment mit einer Umsicht und Festigkeit, daß es nur einiger großer Thaten des jungen Königs bedurft hätte, um schnell den Kaiserthron wieder mit seinem frühern Glanze zu umgeben. Aber diese Thaten blie- den aus. Allzu früh war der wohlunterrichtete königliche Knabe, „das Wunder der Welt", in die selbständige Verwaltung seines Reiches eingetreten, allzu unklare und jugendlich überspannte Phantasieen zogen noch durch seine Seele; er setzte sich Ziele, die er nimmermehr errei- chen konnte, nicht mehr wollte er Sachse, nicht mehr Deutscher sein; Grieche von Geburt, Römer durch seine Würde, wollte er Rom wieder zur Hauptstadt der Welt, sich selbst zum altrömischen Imperator ma- chen. Mittlerweile aber, während er seine geringe Lebenskraft in überschwenglichen und unausführbaren Versuchen und Plänen ver- zehrte, wankte ihm schon der Boden unter den Füßen. Vcrrath und Ab- fall zeigte sich an allen Orten. Die Dänen hatten die deutsche Herrschaft abgeworfen, die Wenden das alte Heidenthum wiederhergestellt, Polen, Böhmen und Ungarn sich der deutschen Oberherrlichkeit — zum Theil mit Wissen und Willen des „römischen" Kaisers — entzogen. In Frankreich hatte das neue Königsgeschlecht des Hugo Cap et (seit 987) die letzten Karolinger völlig beseitigt und arbeitete mit Erfolg daran, das weftfränkische Reich von dem deutschen Einfluß gänzlich zu befreien. Italien war von der Südspitze bis zu den Alpen in vollem Aufruhr und kaum konnte die Leiche des kaiserlichen Jünglingö (1002) den wiederholten Anfällen italischer Kriegsfürsien durch seine Getreuen entzogen und über die Gebirge in die Gruft seiner Ahnen hinüberge- rettet werden. Das stolze Gebäude des großen Otto schien mit dem Tode und durch die Schuld seines Enkels zusammenzubrechen. Aber wenn auch die äußere Machtfülle des Kaiserthums von den beiden Jünglingen nicht in ihrem ganzen Umfange gewahrt werden konnte, so haben sie doch anregend und befruchtend auf die innere Ent- wicklung des deutschen Geistes und der Kirche eingewirkt. Schon die Verbindung mit Italien, welche der große Otto eröffnet hatte, die fortwährenden Römerzüge, an welchen fast alle deutschen Fürsten und unzähliges Volk sich belheiligten, mußten die Resie der altrömischen Bildung, die sich noch in Italien erhalten hatten, weithin über die deut- schen Länder'verbreiten. Dazu kam noch die neuangeknüpfte Verbin- dung mit dem griechischen Hofe und die Regentschaft dertheophano und die gelehrte Erziehung, welche der junge Otto empfing. Da sammelten sich von allen Seiten her gelehrte Männer an dem Hofe des jungen Kaisers, da fing man wieder an zu studiren, zu schriftstellern, zu dichten, zu philosophiren. Es wurden wieder künstlerische Versuche

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 335

1859 - Lübeck : Rohden
Xix. §. 6. Neue kirchliche Kölügsherrschast in Frankreich und in Italien. Zz5 ein Ende zu machen. Er wollte dem von Gott gestraften Geschlechte die Krone rauben und sie auf sein eigen Haupt setzen, ohne zu be- denken, daß er dadurch ähnlichen Fluch und Strafe Gottes auch über seine eigne Nachkommenschaft herbeiführen werde. Vielleicht auf An- regung des Bonifacius, wandte er sich mit dieser bedenklichen An- gelegenheit an den Papst. Der Papst Zacharias (741 bis 752), um der verfallenen Kirche im westlichen Frankenreich aufhelfen zu können, entschied, es sei besser, daß der, welcher bereits die Gewalt habe, nun auch den Königs titel führe. In Folge dieser unbefugten Erklärung eines Bischofs in politischen Dingen ward 742 der letzte blödsinnige Merovingerknabe Child er ich Iii. des königlichen Titels für verlustig erklärt und Pipin zum König der Franken im Namen des Papstes gesalbt. Ja als dann der folgende Papst Stephan (752 bis 757) im Jahre 754 selber nach Frankreich kam, vollzog er selbst die feierliche Krönung an Pipin und dessen Söhnen. So war der Bund zwischen dem Oberhaupt der Kirche und dem weltlichen Herrscher geschlossen. Treubruch und Anmaßung bildete die Grund- lage, Ehrgeiz und Herrschsucht den Kitt und zufammenhaltenden Mör- tel, da konnten die Früchte nicht heilbringend sein. Den Dank für diesen wesentlichen Dienst trug Pipin dem Papst zunächst in Italien ab. Papst Stephan war nämlich in Rom vom Longobardenkönig Atstulf schwer bedrängt. Wehrlos, wie er war, wandte er sich hülfesuchend an Pipin, und gleich als ob er selbst, der Papst, jetzt die Rechte des ehemaligen Oberherrn von Italien, des römischen Kaisers, in seiner Hand hätte, ernannte er — so schnell war der Fortschritt auf diesem Wege politischer Anmaßung — sogleich den Pipin zum Patricius von Italien, also zum Stellvertreter des römi- schen Kaisers (das Vorspiel der spätern Uebertragung der Kaiserge- walt an den Sohn Pipin's). Pipin zog dann auch wirklich nach Italien, besiegte zweimal den Longobardenkönig, zwang ihn, das von ihm eroberte Erarchat von Ravenna wieder herauszugeben, und stellte das Gebiet mit seiner eigenthümlichen halb geistlichen halb weltlichen Gerichtsbarkeit unter die Oberhoheit des Papstes, als des Nachfolgers des heiligen Petrus. Dasselbe war mit der Stadt Rom und deren Umgebiet der Fall. Damit war die Sache aber noch nicht zum Ab- schluß gebracht. Nach Aistulf's Tode (756) fing sein Nachfolger Desiderius die alten Neckereien und Gewaltthätigkeiten gegen den Papst und dessen Gebiet wieder an. Aber auch Pipin's Sohn, der große Karl (seit 768), hatte ein lebendiges Bewußtsein davon, nicht bloß wie viel sein Haus dem Papste schuldig sei, sondern vornehmlich, wie hoch nothwendig eine angesehene und einflußreiche Stellung des Papstes für ihn selbst und die sittliche Befestigung seiner Herrschaft in den Gemüthern seiner Unterthanen sei. Daneben mochte ihn der Besitz des schönen Longobardenreiches locken. Es war eine der ersten Unter«

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 336

1859 - Lübeck : Rohden
336 Xix. §. 7. Unterwerfung und Bekehrung der Sachsen. nehmungen seiner thatenreichen Regierung (vorher hatte er schon das Herzogthum Aquitanien völlig mit dem Frankenreich vereinigt 771), daß er mit einein gewaltigen Heere die Alpen überschritt (773), die Heerhaufen des Desiderius auseinanderwarf, ihn selbst in Pavia gefangen nahm, nach Rom zog und dem Papst Hadrian I. (772 bis 795) den Schutz und die Schenkung seines Vaters von Neuem zusicherte und sich dann selbst zum König des Longobardenreiches machte. Nur die Herzogthümer Spoleto und Benevent blieben in longobardi- schen Händen. Alle anderen Herzogthümer aber wurden aufgelöst und fränkische Grafen (Gerichtsherren und Verwalter) über die einzelnen Gaue gesetzt. Der Papst aber behielt in dem ihm überlassenen „Erbtheil Petr" die eigne Gerichtsbarkeit unter der Schutzherrlichkeit (Schirm- vogtei) des Frankenkönigs. §. 7. Unterwerfung und Bekehrung der Sachsen. So sind wir denn bei Karl dem Großen angelangt, bei des- sen Namen — es ist ja Gottlob ein echt deutscher Name — jedes deutsche Herz höher schlägt. Denn ob er wohl viele andere Länder mit seiner gewaltigen Hand beherrschte, so gehörte er doch nach Ab- stammung und Sitte den Deutschen an und in Aachen war seine Kaiserburg. Lassen wir, ehe wir sein Gesammtbild in bestimmten Zü- gen uns vor die Seele rufen, erst seine einzelnen großen Thaten vor unserm Auge vorübergehen, vor allen diejenigen, durch welche er sich als Mehrer und Ausbreiter der Kirche über germanische und slavi- sche Völkerschaften erwies. Da fällt unser Blick zunächst auf seinen langwierigen(32jährigen)Kampfmit den heidnischensach sen. Es war ein Kampf, der auf beiden Seiten mit einer Hartnäckigkeit, einer Todes- verachtung, mit einer Leidenschaftlichkeit geführt wurde, wie er nur zwischen deutschen Völkern möglich ist. Denn es war ein Kampf um die höchsten Güter der Menschheit, um Glauben, Vaterland und Frei- heit. Mit der unverbrüchlichsten Treue hingen die Sachsen Westfa- lens und über Weser und Elbe hinaus bis zur Eider hin noch an ihren altgermanischen Götzen, an ihrem Wodan, Thor und Freya, und regelmäßig schlachteten sie ihre Gefangenen auf den alten heiligen Steinen zu Ehren ihrer Götter. Die fränkischen Grenznachbaren der Sachsen waren in beständiger Todesnoth vor den unablässigen wüthen- den Einbrüchen dieser unzähmbaren Heiden. Zum Schutze der Grenze hatte schon Pipin mehrere Feldzüge in Westfalen gemacht- Bei Karl kam ein höherer Zweck hinzu: er wollte die Sachsen dem Herrn Chri- stus und seiner Kirche unterwerfen. Aber als er 772 den Krieg be- gann, da hatte er schwerlich gedacht, welche ungeheuren Anstrengun- gen und Opfer er erfordern würde. In offenen Feldschlachten hielten

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 344

1859 - Lübeck : Rohden
344 Xix. §. 11. Karl der Große römischer Kaiser. durch welchen das oberhoheitliche Verhältniß seinen Ausdruck fände. Und auch dieser soñte nicht länger ausbleiben. §. Ii. Karl der Große römischer Kaiser. Durch alle seine Siege und Eroberungen hatte Karl zugleich den Einfluß und die Macht des Papstes erweitert und sich als den treuen und mächtigen Schutzherrn der katholischen Kirche allezeit be- währt. Aber es war bisher eigentlich nur sein guter Wille und seine kriegerische Gewalt, die ihm dies Schutzamt in die Hände legten. Ein begründetes Recht, eine besondere Verpflichtung hatte er keinesweges; es wäre denn, daß der Papst ihn zum Patricius von Italien gemacht hatte. Aber das war ein bloßer Act päpstlicher Willkür gewesen, dem durch- aus keine rechtlichen Folgen zugeschrieben werden konnten. Karl mußte durchaus ein bestimmtes und klares Verhältniß zum römischen Papste haben, einmal, weil er die Einheit geistlicher (päpstlicher) Hierarchie zur Befestigung und innerlichen Durchdringung seines aus so vielen verschie-- denen Bestandtheilen zusammengewürfelten Reiches nothwendig bedurfte, sodann aber, weil der Papst fortwährend seines kriegerischen Arms zum Schutz gegen die äußeren und inneren Feinde, ja gegen seine nächste Umgebung bedurfte. Denn unter dem reichen Adel Rom's und der Umgegend flutheten ohne Unterlaß die Parteiungen hin und wieder, und er mochte sich wehren wie er wollte, der Papst ward selber in das Parteigetriebe mit hineingerissen. Nach Hadrian's Tode 796 (S- 336) war Leo Iii. auf den päpstlichen Thron erhoben worden. Aber eine Gegenpartei suchte ihn wieder hinabzustürzen und überfiel ihn, miß- handelte ihn und sperrte ihn in ein Kloster. Da floh er zu Karl und bat um Hülfe. Karl ließ ihn durch seine Kriegsmannen wie- der zurückführen und einsetzen und folgte im Jahre 890 nach. Er hatte sich mittlerweile durchdrungen mit der schon einige Zeit durch die englischen Geistlichen vorgetragenen und von seinem Freund und Lehrer Alcuin besonders klar und geistvoll entwickelten Vorstellung, daß von Gott zwei obrigkeitliche Gewalten angeordnet seien, eine geist- liche und eine weltliche; als zeitlichen Inhaber aller geistlichen Ge- walt habe Gott den Nachfolger Petri, den Papst, eingesetzt, und den römischen Kaiser zum obersten Träger aller weltlichen Gewalt. Von dem Papst ströme dann die Gewalt aus auf alle Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte u. s. w.; von dem Kaiser auf alle Könige, Herzoge, Grafen u. s. w. In der Wirklichkeit war Karl der Inhaber dieser obersten weltlichen Gewalt im ganzen Abendlande. Es kam also nur darauf an, auch noch den kaiserlichen Titel hinzuzufügen. Wer

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 351

1859 - Lübeck : Rohden
Xix. §. 14. Einbruch der Normannen in die christliche Kirche. Z51 nun auch mit den germanischen Dänen und Normannen. Nur mit dem Unterschiede, daß während jene frühesten Stämme alle zu Lande sich hineingedrängt hatten, diese letzteren als echte Kinder des Meeres, Seeräuber und Freibeuter, sich allesammt zu Schiffe setzten und wo irgend eine christliche Küste ihnen offen stand, wo ein schiffbarer Strom sie zu reichen Städten, Kirchen oder Abteien führte, wo ein fruchtbares Ufergebiet ihnen reiche Ausbeute versprach, da so- fort erschienen wie aus dem Meer entstiegene, wie vom Sturmwind plötzlich herbeigeführte Heuschreckenschwärme, die Alles plünderten, ver- heerten, verbrannten, was ihre kecken Hände nur zu erreichen ver- mochten, und mit großer Beute beladen und vielen Gefangenen in ihre arme, kalte, unwirthliche Heimath zurückkehrten. So drangen sie ein in die Ströme Englands, Frankreichs, ja selbst Spaniens und Ita- liens und plünderten mit demselben ungestraften Uebermuth (denn das früher unter Karl dem Großen so gewaltige Frankreich war unter seinen Nachfolgern wehrlos jedem kühnen Feinde preisgegeben) Ham- burg an der Elbe und Toulouse an der Garonne, Paris und London, Köln am Rhein und Lissabon am Tajo, ja sie wagten sich sogar vor Rom und Constantinopel. Den meisten dieser schrecklichen Seekönige, die einen ungeheuren Jammer über das gesammte Frankenreich verbrei- teten, kam es freilich nur darauf an, zu rauben und sich einen berühm- ten Namen zu machen. Aber etliche hatten es ausdrücklich auf Land- besitz abgesehen. Dem tapfern angelsächsischen König von England Alfred dem Großen (871—901) und seinen Nachfolgern trotzten sie große Stücke des englischen Bodens ab, ja eine geraume Zeit (wäh- rend der ersten Hälfte deö Ii. Jahrhunderts) waren Dänen die Be- herrscher Englands, dänische Könige saßen auf dem englischen Thron und traten hier mit ihrem ganzen Volk zum Christenthum über. Schon viel früher, schon seit 815 hatten sich normannische Heer- führer im nördlichen Frankreich festgesetzt und da die schwachen Ka- rolinger sie nicht wieder zu vertreiben vermochten, so mußten sie ihnen endlich die ganze Bretagne und Normandie abtreten (912). Auch diese traten sofort mit allen ihren Leuten zum Christenthum über. Von diesem Punkt aus breiteten sich die kühnen Seehelden weiter nach zwei Seiten hin aus: nach Sicilien und Unter-Italien und nach Britannien. Sicilien gewannen sie aus den Händen ver Araber, Griechen und Longobarden, die sich darum stritten und Robert Guiscard gründete ein herrliches Normannenreich au diesem süd- lichsten Punkt Europa's (1032). Ein anderer Eroberungszug ging von der Normandie nach der Küste Englands hinüber, wo die Sach-

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 364

1859 - Lübeck : Rohden
364 Xx §. 2. Die karolingischen Kaiser. serwürde erhalten, aber er besaß nur Italien und die burgundischen und lothringischen Lande. Seine Brüder Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle von Frankreich waren mächtiger als er. Wie hätten sie ihn als ihr Oberhaupt ehren sollen? Noch schwächer war der nächste Kaiser, Lothar's ältester Sohn, Ludwig Ii. (855—875), der wieder mit zweien Brüdern hatte theilen müssen und nur Italien besaß. Niemand achtete seiner kaiserlichen Würde. Die Kirche ver- mochte er nicht zu schützen, und die christlichen Völker kannten den unbedeutenden und entlegenen Fürsten kaum. Anders schien es zu werden, als nach Ludwig's Ii. Tode der eine seiner Ohme, der König Karl der Kahle von Frankreich, sich des Kaiserthums und Italiens bemächtigte (875). Allein er starb schon 877 auf sei- nem Rückwege aus Italien. Sein Bruder, Ludwig der Deutsche, war schon 876 gestorben, und dessen Sohn Karlmann, der nun Italien an sich riß und den Papst Johann Viii. nach Frankreich jagte, kam ebenfalls krank aus Italien zurück und starb schon 880. Inzwischen wurde die Verwirrung in Italien und die Noth des Pap- stes immer größer. Die hohen Adeligen in der Stadt Rom, die be- nachbarten Großen, die Herzöge von Spoleto, von Benevent, von Tu seien thaten ein jeglicher nach seiner Willkür, kümmerten sich nicht um Papst noch um Kaiser, und schmälerten das päpstliche Gebiet und die päpstlichen Rechte soviel sie wollten. Dazu waren die Saraze- nen von den afrikanischen und spanischen Küsten her mit ihren Schis- sen an allen Küsten Italiens zu sehen, schon hatten sie Sicilien überwältigt, schon plünderten sie Neapel, zerstörten Ostia und bedroh- ten Rom. Und kein Kaiser war da, der helfen konnte. Da rief der bedrängte Papst selber den Bruder Karl mann's herbei, Karl den Dicken, dem der letztere schon vor seinem Tode Italien abgetreten hatte, und machte ihn zum Kaiser, 881. Aber der neue Kaiser wollte in Italien nicht bloß die kaiserlichen Pflichten, sondern auch die kaiser- lichen Rechte üben, und statt den Papst zu stützen und zu heben, machte er ihn sich zum Feinde. Da wurde das Elend in Italien erst recht groß. Karl der Dicke war wieder nach dem Norden gezogen und hatte 882 nach seines Bruders Ludwig Tode das ganze Deutsch- land, ja 884 nach dem Tode des Sohnes und zweier Enkel Karl's des Kahlen auch die Krone Frankreichs gewonnen, besaß also wie- der fast das ganze Reich Karl's des Großen und die Kaiserwürde dazu. Aber er erwies sich nach allen Seiten hin als ein so elender, unfähiger Fürst, daß man seinen Tod (er starb Anfangs 888) nicht erst abwartete, sondern schon etliche Monate vorher ihn vom Throne

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 381

1859 - Lübeck : Rohden
Xx. §. 9. Ueberaang des Kaiserthums von dem sächsischen Hause ic. 381 §.9. Uebergang des Kaiserthums von dem sächsischen Hause aus das fränkisch-salische. Wie dringend nothwendig erscheint dem menschlichen Urtheil des deutschen Vaterlandsfreundes nach dem zum großen Theil verfehlten Regiment der beiden letzten Ottonen die Wiederkehr eines gewaltigen Kaisers, eines Mannes von gleicher Weisheit, Kraft und Entschlossenheit wie die beiden ersten Sachsenkönige. Aber der Herr hat es anders im Sinne. Er laßt einen Fürsten den Thron besteigen, dem man das Lob der Thätigkeit, Tapferkeit, Einsicht und Frömmigkeit nicht versagen kann, der aber den Ruhm und Glanz des deutschen Namens, die Herrlichkeit und Machtfülle des deutschen Kaiserthums nicht wieder herzustellen vermag. Heinrich Ii. (1003—1024), der letzte Sachsen- kaiser, aus einer Seitenlinie des kaiserlichen Hauses und Herzog von Bayern, schien mehr geeignet, ein friedliches Regiment zu führen, als durch große kriegerische Thaten und gewaltiges Eingreifen der Welt Gesetze vorzuschreiben. Die Nordlande und das von Heinrich und Otto eroberte wendische Gebiet zwischen Elbe und Oder blieben un- ter seiner Regierung dem deutschen Einfluß entzogen. Ein mächtiges Polenreich begann sich im Osten unter Boleslav, ein scharf geson- dertes Frankenreich im Westen unter Robert, Hugo Cap et's Sohn, im Gegensatz gegen die kaiserliche Oberherrlichkeit selbständig zu entwickeln. Italien schien verloren. Zwar gelang es Heinrich, mehrmals siegreich einzudringen und sowohl die lombardische Krone zu Pavia als aud> die Kaiserkrone zu Rom zu gewinnen. Aber er vermochte auf die Dauer das hinterlistige und wetterwendische Volk nicht zu bewältigen, und gleich nach seinem Abzüge herrschte wieder der anmaßliche Gegenkönig Harduin sammt den übrigen italienischen Großen mit unverkürzter Gewalt. Die Päpste waren schutzlos dem wilden Getreide der römischen Adelsparteien und der benachbarten Her- zoge preisgegeben. Dieselben Scenen der Erniedrigung und Gottlosig- keit wiederholten sich in dem päpstlichen Palast, wie ein Jahrhundert zuvor. In Deutschland selbst aber drohte der Reichöverband immer lockerer, die Unterthänigkeit der Herzoge und Markgrafen immer frag- licher zu werden. Ohne Scheu befehdeten sich große und kleine Lehens- träger unter einander und wenig achtete man der kaiserlichen Ent- scheidung. Durch Gewalt ließ sich hier wenig ausrichten. Die Kai- ser mußten auf andere Mittel sinnen, um ihre Macht in Deutschland dauernder zu festigen. Das that Heinrich Ii. nach seiner frommen Sinnensart und praktischen Einsicht dadurch, daß er der hohen Geist-

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 372

1859 - Lübeck : Rohden
372 Xx. §.5. Tiefste Erniedrigung des Kaiserthums u.papstihums in Italien. auch der Kaisertitel wieder völlig zu Grabe getragen zu werden. Es ward in Italien kein Kaiser wieder aufgestellt. Von kaiserlicher Macht und Majestät war ja schon seit einem Jahrhundert keine Rede mehr gewesen. Und doch drängte sich allen Gemüthern die Nothwendigkeit eines starken, eines gewaltigen Kaisers mit immer größerer Unabweis- lichkeit auf. Die immerwährenden Fehden der Fürsten unter einan- der, die Einbrüche der fremden Völker, Magyaren, Normannen, Wen- den, Araber, die Verwirrung der Kirche, die Uebertretung aller mensch- lichen und göttlichen Gesetze in Rom und aller Orten — wie sollte solchem Elend gesteuert werden ohne die starke Hand eines Kaisers, eines Kaisers, der als die höchste Gewalt in der Christenheit, als die Quelle aller Ordnung und alles Rechts die Kirche lenke und beschirme, die thatenluftige Ritterschaft zum Kampf gegen die Feinde um sich sammeln und die schlummernden Kräfte der christlichen Welt gegen die Heiden wecken könnte. Aus Italien konnte ein solcher Kaiser nicht hervorgehen, das war jetzt hinlänglich erwiesen. Es blieb nichts übrig, als den Blick auf den mächtigen König von Deutschland zu werfen Wir müssen aber noch eine andere Seite in's Auge fassen, als die politische. Wie sah es damals um die Sittlichkeit der Italiener, in- sonderheit der Geistlichen und der Päpste ans? Italien, zumal die nörd- liche Hälfte war durch die Longobarden besetzt, die sich schnell mit den alt- römischen Bewohnern des Landes verschmolzen, und unter der Herrschaft Karl's des Großen zu einer hohen Stufe von Bildung, Wohlfahrt, Glanz und Reichthum empvrgestiegen. Die zahlreichen blühenden Städte hatten durch Handel und Gewerbe große Schätze in ihren Mauern auf- gehäuft und die Geistlichkeit und die Mönche hatten nirgends so reiche und ausgedehnte Besitzungen wie sn Italien. Aber bei aller Herrlich- keit war das Volk verweichlicht, schlaff und durch unmäßigen Sinnen- genuß entnervt und innerlich faul. Als in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts von Südwesten die Araber, von Nordosten die Magyaren eindrangen und die Umgegend von Rom nicht minder als die nördlichen Alpenthäler mit Graus und Entsetzen erfüllten, da war in dem reich- bevölkerten Lande auch nicht eine wohlvermauerte Stadt fähig, Plün- derung und Schwert und Brandfackel von sich fern zu halten. Kirchen und Klöster sanken mit den Dörfern und Städten weit und breit in Asche. Und wie geberdete sich dabei das italische Volk? That es Buße? Erkannte es die gerechten Gerichte Gottes? Ermannte es sich zu frischen Glaubensthaten wie in Deutschland und schlug endlich in der Kraft Gottes die Feinde aus dem Lande? Vielmehr es ergab sich in stumpfer Gleichgültigkeit gegen das Unglück des ganzen Landes den ge- meinsten, sinnlichsten Ausschweifungen. Die ganze Nation schien in altheidnischen bacchantischen Sinnentaumel zurückzusinken. Alle Bande der Scheu und des Gehorsams wurden gesprengt, und die Geistlichen

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 375

1859 - Lübeck : Rohden
Xx. §. 6. Übertragung der Kaiserkrone an Otto den Großen. 875 Deren gar gedemüthigt, die italienische Königskrone zu Pavia auf sein Haupt gesetzt, hatte die schöne Adelheid geheirathet und den deutschen Namen in ganz Italien gefürchtet gemachr. Aber die Kaiserkrone, nach der er selber als nach seinem guten Recht und Erbe schon seit Jahren trachtete, hatte er damals nicht erlangen können. Rom war in der Ge- walt eines klugen und kräftigen Tyrannen, des Alberich, der auch ein Hurenkind jener schändlichen Marozia war, grade wie Papst Johann Xi. Dieser Alberich, der auch die Päpste mit eiserner Faust nach seinen Willen zwang, litt nicht, daß der deutsche König nach Rom kam, und Otto war damals nicht im Stande, mit Gewalt sich die Wege zu öffnen. Denn andere Sorgen riefen ihn nach Hause zu- rück. In seiner eignen Familie war ein schwerer Zwiespalt ausgebrochen. Otto's Sohn Liud ols, Herzog von Schwaben, und sein Schwieger- sohn Konrad, Herzog von Lothringen, hatten sich gegen den Vater erhoben und kriegten mit Herzog Heinrich von Bayern, Otto's Bruder. Otto hatte nämlich die Erblichkeit und Selbständigkeit der großen Herzogthümer zu brechen und sie möglichst unter die Glieder seiner eignen Familie zu vertheilen gesucht. Da sich nun aber seine eignen Blutsverwandten gegen ihn empörten, schien ganz Deutschland wieder auseinanderreißen zu sollen. Fast 10 Jahre dauerten die Un« ruhen. Otto gelangt endlich wieder zur vollen Gewalt. Nachdem er aber die Erfahrung gemacht hatte, daß er unter keinen Umständen seine Herrschaft auf die weltlichen Herzöge stützen könne, auch wenn sie seine Söhne und Brüder wären, suchte er nun vielmehr durch und mit der hohen Geistlichkeit zu herrschen. In die Hände der Bischöfe und der Erzbischöfe legte er fast alle Regierungsgeschäfte, aber er wußte sie stets in voller Ergebenheit gegen seine königliche Person zu erhalten. Italien war inzwischen völlig wieder verloren gegangen. Berengar war wieder zur vollen Herrschaft gelangt und bedrückte nicht bloß das Volk und die Fürsten, sondern auch die Geistlichkeit und selbst den Papst, nämlich den Sohn jenes Tyrannen Alberich, den schon genannten Johann Xii., jenen lasterhaften Knaben, der das Papstthum auf's Tiefste herabwürdigte. Eben dieser Johann war es, der jetzt selber den mächtigen Otto abermals gegen Berengar zu Hülfe rief. Als Preis der Hülfe verhieß er ihm die Kaiserkrone. Otto kam, zerstreute die Schaaren des Berengar, schickte ihn selbst gefangen nach Deutsch, land, zog im Glanze seiner Siege in Rom ein und empfing die römi- sche Kaiserkrone (962). Aber er war nicht geneigt, die Laster und Schändlichkeiten, den Meineid und Verrath des Papstes gutzuheißen und in Schutz zu nehmen. Wie er in Deutschland schon längst die volle oberherrliche und richterliche Gewalt über alle Bischöfe und Erz- bischöfe übte, so trat er auch sofort in Rom als Richter und Oberhaupt des Papstes auf. Er berief eine Synode, ließ den Papst absetzen und einen neuen Papst erwählen, Leo Viii. (963—965), dessen Wahl er in kaiserlicher Machtvollkommenheit bestätigte. Und als die Römer sammt einem großen Theil der vornehmen Geistlichkeit sich die rücksichts- losen Eingriffe des strengen Norddeutschen nicht wollten gefallen lassen und Aufruhr erhoben und den gelehrten und frommen Benedict V.

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 377

1859 - Lübeck : Rohden
Xx. §. 7. Der erste Glanz des deutschen Kaiscrthums. 377 in Merseburg, Zeitz und Meißen; und als Abschluß aller dieser Stif- tungen gründete Otto das Erzbisthum Magdeburg, dessen Hauptauf- gabe es sein sollte, die Mission unter den Slaven weiter zu führen. (Es hat aber diese Aufgabe nur zu sehr geringem Maße gelöst.) Rom mit dem ganzen Mittlern und obern Italien war in den Hän- den des Kaisers. Nach seinem Willen wurden die Synoden gehalten, die Bisthümer besetzt, die Sprengel abgegrenzt. Die Päpste ließ er - nach seinem Willen wählen und durch sie übte der Kaiser wiederum seinen Einfluß auch auf die Bisthümer in fremden Ländern. Schon kam auch ein Theil von Unter-Italien in die Gewalt des Kaisers. Die mächtigen longobardischen Herzöge von Capua und Benevent hul- digten ihm; die griechischen Besitzungen in Calabrien und Apulien griff er mit dem Schwerte an, und die Tochter des griechischen Kai- sers vermahlte er mit seinem Sohn und Nachfolger Otto Ii. Wie kühn und mächtig trat er da einher, der deutsche Held, der glorreiche Sachfenfürst auf welschem Boden! Umgeben von seinen stolzen Vasallen, den Herzogen und Markgrafen, den Bischöfen und Erz- bischöfen, die ihren kaiserlichen Führer im Rath und im Felde begleite- ten , ste alle wieder umringt von ihrem ritterlichen Gefolge und Lehns- leuten, von der glänzenden Ritterschaar, die sich in den Schutz der Für- sten begeben hatte und mit nie ermüdender Lust an Krieg und Aben- teuer ihnen über Berge und Ströme folgten. Der freie Bauernstand, der ruhig und vereinzelt auf seinem Erbe saß, war unter den wilden Stürmen der vergangenen Zeit gewaltig zusamniengeschmolzen. Jeder drängt sich herzu, um einen starken und tapfern Herrn zu seinem Pa- tron zu haben, die Freien begaben sich ihrer Freiheit und huldigten einem Mächtigern, mochte er Graf sein oder Abt oder Bischof, als ihrem Lehnsherrn, um durch ihn in dem bedrohten Recht und Eigenthum be- schirmt zu werden. So bestanden jetzt die Heere größtentheils aus Ritter- schaaren mit ihrem Dienstgefolge und auf des Kaisers Hofburg ström- ten beständig diese kühnen Krieger und weisen Rathgeber in ihren eisernen Harnischen oder in ihren geistlichen Gewänden zusammen. Er selbst der Kaiser, der Tapferste unter den Tapfern, der Vorderste im Kampf wie in der Rathsversaminlung, war stets überall selber zugegen, wo es etwas zu erstreiten oder zu schlichten gab. Nicht von der friedlichen Ruhe seines Palastes aus, sondern fast sein ganzes Lebenlang auf der Wanderung begriffen, leuchtete er wie eine strahlende Sonne Allen vor an Würde, an Majestät, an Weisheit, an unverzagtem Muth und Gott- Vertrauen. Denn Otto war em frommer Mann, namentlich gegen das Ende seines Lebens, und mehr als ein Mal bekannte er, aus den größ- ten Gefahren durch die Wundermacht Gottes auf sein brünstiges Ge- bet errettet zu sein. Ihm zur Seite stand sein gelehrter, frommer, hoch- geehrter Bruder Bruno, des Kaisers Kanzler und Erzbischof von Köln. Er war es besonders, der die deutsche Geistlichkeit aus dem tie- fen Verfall und der Verwilderung der karolingischen Zeiten wieder zu
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